Datenschützer – die stillen Helden der digitalen Gesellschaft

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich Datenschützer geworden bin und was mich an diesem Job begeistert. Die meisten Datenschutzbeauftragte, die man fragt, sind eher zufällig zu ihrem Amt gekommen. Wobei „zufällig“ nett umschrieben ist. Sie waren die Letzten, die bei 3 nicht auf den Bäumen waren oder beim Aufruf „freiwillige vor“ nicht den Schritt zurück gemacht haben ;-).

Ich habe den Schritt nach vorne gemacht. Und rückblickend muss ich sagen, dass ich das nicht bereut habe. Denn viele, die zufällig zu dem Amt gekommen sind, haben schnell gemerkt, wie wichtig und vielseitig das Thema Datenschutz ist und das man damit viel Gutes bewirken kann.

Als junger idealistischer Mensch war es für mich wichtig, dass ich die Menschen und die Gesellschaft unterstütze und für diese etwas Gutes tue. Also auch für dich. Im Studium kam dann „die Erleuchtung“. Nicht in Form eines Heiligenscheins oder eines Gedankenblitzes, sondern auf Grund der halbsemestrigen Vorlesung Datenschutz. Mich hat es schockiert, dass ich bis dahin nichts von diesem Thema gehört habe. Nicht in der Schule, im Elternhaus oder in Vereinen.
Klar, als IT-Halb-Nerd hat man sich mit Hacking und dem „dubiosen Darknet“ auseinandergesetzt. – Come to the dark side. We have Cookies
Das Faszinierende ist jedoch, es gibt mit dem Datenschutz auch eine helle Seite. Und Datenschutz ist noch viel mehr. – Viel zu lernen du noch hast –

Was ich an meinem Job liebe, ist die Freiheit und Rechte jedes einzelnen zu schützen und das an der Quelle. Datenschutz hat die Aufgabe, das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung zu schützen. Also die Freiheit jeder einzelnen Person selbst über die Verarbeitung seiner Daten zu entscheiden und sicherzustellen, dass die Verarbeitung so erfolgt, wie es die Person erwartet. In der heutigen, digitalisierten Welt ein Thema, was in alle Bereiche dringt. Das macht meine Arbeit vielseitig und auch einzigartig. Als Datenschützer sind wir in allen Unternehmensbereichen unterwegs und unterstützen bei der Ausgestaltung der Prozesse. Ob in der Ausgestaltung der Produktionsprozesse im Rahmen der betrieblichen Datenerfassung, in der Personalverwaltung, dem Kontakt mit Kunden und Klienten oder dem Unternehmensmanagement. Überall werden Daten verarbeitet.

Doch eines ist klar, auch die Grundrechte sind nicht unendlich. Wir müssen akzeptieren, dass Daten von uns verarbeitet werden. Der Spruch „Mein Arbeitgeber soll gar nichts über mich wissen und keine Daten über mich haben!“ ist schnell gesagt. Aber in der Konsequenz bedeutet dies, dass der Arbeitgeber nicht weiß, wen er beschäftigt, an wen er Lohn oder Gehalt zu bezahlen hat oder wie er die Beschäftigten auch nach ihren Interessen und Qualifikation einsetzen kann. Ohne Bezahlung möchte niemand arbeiten. Die Datenschutzgesetzgebung regelt, wann ich als Person eine Datenverarbeitung über mich ergehen lassen muss. Das spannende an der Aufgabe des Datenschutzbeauftragten ist es, die beiden Felder „Freiheit des einzelnen“ und die „Interessen an Informationen anderer“, zusammen zu bringen.

ENSECUR hat sich auf die Fahne geschrieben: „Datenschutz besser machen“. Übersetzt, wir wollen zu Datenverarbeitungen nicht pauschal „Nein“ sagen, sondern Lösungen suchen, die alle Interessen und Ziele im Rahmen der Gesetzgebung verwirklichen. Wie kann z.B. der Arbeitnehmer im Home-Office arbeiten, ohne dass die Interessen der Kunden, Lieferanten oder Kollegen an der Vertraulichkeit ihrer Daten gefährdet wird? Darf ich Fotos von der Weihnachtsfeier machen/veröffentlichen oder kann es sein, dass Herr X mit einem Schluck Glühwein zu viel, etwas dagegen hat? Darf ich meinen Kunden Werbung zukommen lassen, für neue Produkte, die für sie auch interessant sein können, oder belästige ich sie hierdurch?

Mich beruhigt der Gedanke, dass es in vielen Unternehmen Menschen gibt, die ebenfalls diese Aufgabe erfüllen und somit auch meine Interessen wahren, obwohl sie mich nicht persönlich kennen. Denn ich möchte nicht, das mit meinen Daten gehandelt wird, ich als Person zu einer Ware werde oder nur meine persönliche Kaufkraft mich zu einem wertvollen Menschen dieser Gesellschaft macht. Ich möchte die Freiheit haben, zu sagen was meine Meinung ist und selbstbestimmt Entscheidungen treffen, ohne dass ich hierdurch Konsequenzen fürchten muss. Nicht wie in China wo jeder Schritt und Tritt einer Person überwacht und bewertet wird. Diese Freiheit ist in unserer Gesellschaft – nicht zuletzt dank der Datenschutzgesetze und der Umsetzung und Überwachung durch den Datenschutzbeauftragten – selbstverständlich und Kunden, Klienten, Arbeitnehmer etc. bekommen von dieser täglichen Arbeit der Datenschützer nicht besonders viel mit.

Für mich sind Datenschutzbeauftragte deshalb die stillen Helden unser digitalisierten Welt. Mir ist es wichtig, ebenfalls für die Ziele und Werte einzutreten und zu kämpfen. Deshalb bin ich Datenschutzbeauftragter geworden. Mir macht es Spaß Lösungen zu suchen und ein positives Ergebnis für alle Parteien herbei zu führen.

Neugierig geworden? Gerne können Sie mich über die ENSECUR-Adressen kontaktieren. Sollte ich dein Interesse geweckt haben und du selbst ein „Digitalheld“ werden möchtest – Wir suchen immer Unterstützung für unser Team. Auch Fachfremde sind gerne gesehen. Denn neue Ideen aus anderen Fachbereichen helfen uns „Datenschutz besser zu machen“.

Von MK

Datenschutz- und Informationssicherheitsberater

Bildquelle: Bild von EliasSch auf Pixabay

 

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