Datenschutz – Was ist das?

Datenschutz – wenn man den Begriff hört, so denkt man im ersten Augenblick an den Schutz von Daten. Tatsächlich geht es um den Menschen, der hinter den Daten steckt bzw. den diese beschreiben.

Bereits 1983 hat das Bundesverfassungsgericht erkannt, dass die Würde des Menschen nur dann unantastbar bleibt und die Freiheit zur Entfaltung der Persönlichkeit nur dann möglich ist, wenn es Spielregeln für den Umgang mit personenbezogenen Daten gibt. Das war die Geburtsstunde des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung.

Rückblickend eine weitsichtige Entscheidung. Seit 1983 hat sich die Datenverarbeitung von damaligen Lochkarten und raumgroßen PCs geradezu dramatisch verändert. Speicherchips sind so klein, dass sie in Kontaktlinsen passen. Sprachkommandos ans Smartphone werden in Sekundenbruchteilen in Rechenzentren übermittelt, ausgewertet und mit dem Suchergebnis ans Smartphone zurückgeschickt. Die Spuren im Internet über besuchte Webseiten, angesehene Produkte, Äußerungen auf Plattformen werden von Unternehmen verfolgt und für Marketingzwecke analysiert. Daten auszuwerten und zu verknüpfen war nie leichter.

Uns Menschen werden durch Algorithmen Entscheidungsmöglichkeiten empfohlen, auf die wir selbst vielleicht gar nicht gekommen wären und die „wie die Faust aufs Auge“ passen. Zukünftig könnten wir vor dem Essen ungesunder Lebensmittel durch unser Smartphone gebremst werden. KI-Helfer könnten verhindern, dass sich ein Student durch YouTube Videos ablenken lässt, wenn er stattdessen an seiner Semesterarbeit schreiben sollte. Ein Algorithmus könnte uns bei der Partnerwahl unterstützen und uns helfen, für den Partner zu entscheiden, mit dem die Aussicht auf ein glückliches Zusammensein höher als mit einem anderen Partner ist.

Das hört sich alles schön an. Wer entscheidet jedoch, was gut für uns ist? Wer sagt dem Algorithmus was besser für uns ist? Werden unsere Daten immer nur für positive Zwecke verwendet? In letzter Konsequenz droht die Gefahr, dass unser Verhalten mehr und mehr vorhersehbar und dadurch manipulierbar wird. Der gläserne Mensch droht und unsere Freiheit steht auf dem Spiel.

Datenschutzregelungen zum Schutz des Menschen

Um das zu verhindern, gibt es auf nationaler und internationaler Ebene verschiedene Regelungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten. Auf europäischer Ebene definiert seit 2018 die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) die Spielregeln, vorher gab es bereits seit 1995 eine EU-Datenschutz-Richtlinie. Zusätzlich gibt es in Deutschland noch das Bundesdatenschutzgesetz, verschiedene Landesdatenschutzgesetze und in einer Vielzahl von Gesetzen Regelungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten. Unternehmen, Vereine, öffentliche Behörden – sie müssen sich an verschiedene Spielregeln halten und organisationsweit sicherstellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.

In anderen Lexikonbeiträgen auf dieser Webseite finden Sie verschiedene Informationen, welche Anforderungen es gibt und wie diese umzusetzen sind.

Ihr Nutzen

Sinn und Zweck von Datenschutz ist der Schutz des Menschen. Die individuelle Freiheit, der Schutz vor Manipulation und unsere freie Entfaltung soll in unserer Gesellschaft gewährleistet sein. Auch wenn es manchmal lästig erscheint eine komplizierte Datenschutzerklärung durchzulesen, das ist in Ihrem Interesse und schützt Ihre Freiheit.

Verfasser: Julian Häcker

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