Ein Tag als Junior Consultant für Datenschutz und Datensicherheit

Was ist der richtige Beruf für mich, wenn mir Grundrechte wichtig sind, ich über juristische Kenntnisse verfüge und mich auch für IT- und Digitalisierung interessiere? Vielleicht stellst du dir die Frage: Könnte die Tätigkeit als Junior Consultant für Datenschutz und Datensicherheit etwas für mich sein und was erwartet mich da? Sehr viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass du davon noch nie etwas gehört hast. In beiden Fällen erfährst du in diesem Beitrag, wie ein Tag als Junior Consultant für Datenschutz und Datensicherheit bei der ENSECUR aussehen könnte. Außerdem erfährst du, ob du deine Fähigkeiten gut entfalten kannst, wie du mit anderen zusammenarbeitest, welchen Herausforderungen du begegnest und wie man dich dabei unterstützt.

7:30 Uhr: Start in den Tag – E-Mails checken und Tagesplanung

Um 7:30 Uhr bin ich als erster im Büro. Ich fange gerne früh an und schätze es, mir meinen Tag flexibel zu gestalten. Nach einem kurzen Blick auf die heutigen Termine fange ich an, E-Mails zu checken. Seit meinem Einstieg bei der ENSECUR vor 5 Monaten habe ich zwischenzeitlich 3 Mandate übernommen und betreue die Kunden weitestgehend eigenständig. Entsprechend gehen zunehmend mehr und mehr E-Mail-Anfragen von Kunden bei mir ein.

Die Ansprechpartnerin eines Kunden fragt an, was sie bei der Einführung einer neuen Software beachten müsse. Glücklicherweise habe ich mich mit solchen Fragestellungen in den letzten 5 Monaten schon öfter auseinander gesetzt und kann die E-Mail schnell beantworten. Die Ansprechpartnerin bedankt sich postwendend und meldet zurück, sich in Kürze mit einer konkreten Software nochmal zu melden.

Eine zweite Anfrage ist kniffliger: In einer sozialen Einrichtung aus dem Bereich der Jugendhilfe ermittelt die Polizei gegen Jugendliche aus der Einrichtung wegen Sachbeschädigung und verlangt Auskünfte von der Einrichtung. Ich bin mir unsicher und entscheide, die Fragestellung mit meinem Mentor im heute anstehenden Jour fixe zu besprechen. 

Nach und nach trudeln die Kollegen ein. Ein kurzer entspannter Plausch mit allen lässt durchblicken, dass alle gut drauf sind – wie eigentlich jeden Morgen.

8:30 Uhr: Teamständerling mit den Kollegen

Der allmorgendliche Teamständerling steht an, um sich über anstehende Fragestellungen und Projekte auszutauschen. Ein Kollege berichtet von einem interessanten Datenschutzproblem und fragt uns um Rat, wie eine praktikable Lösung gefunden werden kann. Ich hätte eine Idee, bin bei schwierigen Fragen aber noch unsicher und halte mich zurück. Nach einer kurzen Diskussion der erfahreneren Kollegen, fragen mich diese ganz bewusst nach meiner Meinung. Ich teile meine Idee und alle hören mir aufmerksam zu. Meine Idee bringt einen neuen Gedankenanstoß, die der Kollege dankend annimmt.

9 Uhr: Durchführung einer Datenschutzschulung

Nach dem Teamständerling bereite ich mich auf eine Datenschutzschulung vor, die per Videokonferenz stattfindet. Es ist die erste Schulung, die ich ohne Beisein eines Kollegen halte. Ich habe zwar bereits zwei Schulungen alleine gehalten und habe von den Kollegen auch immer super Feedback erhalten, bin aber doch etwas nervös. In den ersten paar Minuten werde ich aber schnell sicher und stelle erfreut fest, dass ich die Inhalte schon gut vermitteln kann. Die Schulung läuft gut und ich kann die Fragen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen gut beantworten. Ich erhalte tolles Feedback und die Rückmeldung, dass die Datenschutzschulung spannend und hilfreich war.

Nach Schließen der Videokonferenz atme ich erleichtert durch – geschafft! Ich merke, wie ich mich in den letzten Monaten entwickelt habe und bin sicher, dass ich sehr bald routiniert Datenschutzschulungen halten werde. Die Kollegen fragen mich, wie es gelaufen ist. Sie freuen sich gemeinsam mit mir über das positive Erlebnis. Im E-Mail-Postfach finde ich sogar noch eine Rückmeldung des Geschäftsführers. Er bedankt sich nochmal ausdrücklich für die souveräne Durchführung der Schulung.

11 Uhr: Eingang einer Datenschutzverletzung

Als ich die nächste E-Mail lese, schrillen bei mir alle Alarmglocken: Ein Kunde hat versehentlich eine Leistungsabrechnung über die Erbringung von Pflegeleistungen falsch kuvertiert und an den falschen Kostenträger versendet – Datenschutzverletzung! Zum Glück findet gleich der wöchentliche Jour fixe mit meinem Mentor statt, mit dem ich das Thema dann besprechen werde.

11:30 Uhr: Jour fixe mit meinem Mentor

In der Abstimmung spreche ich gleich die Datenschutzverletzung an. Mein Mentor fragt mich, wie ich weiter vorgehen würde. Ich schildere ihm, dass ich zunächst mehr Informationen benötige und daher den Kunden anrufen werde, um den Sachverhalt besser zu verstehen. Mein Mentor bestärkt mich in der Vorgehensweise, fragt mich, ob er mir Tipps geben darf. Ich bejahe und er gibt mir hilfreiche Hinweise für die Gesprächsführung und für geeignete Fragen mit.

Als nächstes schildere ich ihm die Anfrage von heute Morgen, in der es um das Auskunftsverlangen der Polizei geht. Wir diskutieren über die datenschutzrechtliche Einschätzung und besprechen einen Antwortvorschlag. Das hilft mir und ich kann im Anschluss direkt eine Antwortmail formulieren.

Im weiteren Verlauf der Abstimmung besprechen wir den Stand meines Einarbeitungsplans und wie ich zurechtkomme. Der regelmäßige Austausch hierzu unterstützt meinen Entwicklungsprozess und ich stelle erneut fest, dass ich mich immer besser in meiner neuen Tätigkeit und im Datenschutz zurecht finde.

12 Uhr: Telefonat zur Datenschutzverletzung

Ich nutze die Zeit vor der Mittagspause noch, um den Kunden wegen der Datenschutzverletzung anzurufen. Wir besprechen die nächsten Schritte und Maßnahmen und verabreden uns für einen Follow-Up Termin am nächsten Morgen. Mutmaßlich muss keine Meldung an die Aufsichtsbehörde erfolgen. Ich nehme mir vor, dass aber nochmal mit meinem Mentor final abzustimmen.

12:45 Uhr: Mittagspause

Mittagspause – Zeit, sich nach einem ereignisreichen und herausfordernden Vormittag ein wenig zu entspannen, zu essen und mit den Kollegen zu quatschen.

13:30 Uhr: Kundentermin

Nach der Mittagspause steht ein weiterer Kundentermin an. Die Aufnahme der technischen und organisatorischen Maßnahmen soll fortgesetzt werden. Im ersten Termin hat mein Mentor noch die Gesprächsführung gehabt und ich war Beisitzer. Da ich den Kunden aber kurzfristig übernehmen soll, hatte mich mein Mentor gefragt, ob ich mir schon zutraue, den nächsten Termin zu leiten. Ich will gerne die Gesprächsführung übernehmen, sodass ich nun den Lead inne habe und mein Mentor am Termin als Beisitzer teilnimmt.

Der Termin ist herausfordernd, da die Themen häufig komplexe IT-Sachverhalte behandeln. In manchen Punkten stelle ich fest, dass ich noch Entwicklungspotential habe. Der Kunde hat öfter Verständnisfragen, bei denen es mir teilweise schwer fällt zu antworten. Es ist gut, dass mein Mentor aufmerksam ist und mir zur Seite springt, wenn er feststellt, dass ich Unterstützung benötige. Mein Mentor hat dabei ein gutes Timing: Er gibt mir ausreichend Zeit, die Fragen selbst zu beantworten und erkennt meine Signale, wenn er mich unterstützen soll. Mir gelingt es, den Termin gut zu meistern und zugleich hatte ich noch hilfreiche Lerneffekte. Zum Thema Conditional Access werde ich kurzfristig einen Kollegen fragen, da will ich mich zukünftig noch besser auskennen.

15:30 Uhr: Feedback-Runde zum Termin

Nach dem Termin gibt mir mein Mentor wertvolles Feedback. Er ist zufrieden und bestärkt mich darin, bereits ein guter Datenschutzberater mit einem souveränen Auftreten zu sein. Vereinzelt gibt er mir Tipps, was ich noch besser machen kann und erläutert mir meine offenen Fragen zu fachlichen Themen. Dabei schildert er mir auch, dass es völlig normal sei, fachlich noch nicht alle Fragestellungen beantworten zu können und er versichert mir, dass ich solche Fragen mit mehr Erfahrung bald ohne Weiteres selbst beantworten könne. Er hatte den Eindruck, dass auch der Kunde zufrieden war und ist zuversichtlich, dass ich mich bald über dieses neue Mandat freuen darf.

15:45 Uhr: Termin aufbereiten und Bearbeitung von E-Mails

Zum Abschluss des Tages beantworte ich noch die E-Mail bezüglich des Auskunftsersuchens der Polizei. Morgen habe ich nur einen Termin, sodass ich dann Zeit habe, in Ruhe den heutigen Termin nachzubereiten und weitere Aufgaben abzuarbeiten.

Mittlerweile hat die Ansprechpartnerin von heute Morgen eine konkrete Software gefunden und mir eine Auftragsverarbeitungs-Vereinbarung (AV-V) zur Prüfung zugeschickt. Ich schicke ihr noch kurz ein paar Terminvorschläge für eine Abstimmung zur geplanten Nutzung und für eine Softwareprüfung zu und sichere zu, morgen die AV-V zu prüfen. Die eine oder andere neue Aufgabe wird wahrscheinlich erst Morgen aufploppen. Ich bin daher gespannt auf den morgigen Tag und gehe entspannt in den Feierabend.

von Bastian Maute

Bildquelle: Bild von StartupStockPhotos auf pixabay

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