Wie Sie im Alltag mit einfachen Tipps zum Schutz Ihrer Daten steigern

Wir benutzen aus Bequemlichkeit und der Angst des Vergessens einfache Passwörter – zu einfache. Das glauben Sie nicht? „123456“, „123456789“ und „password“ waren 2013, 2014 und 2015 weltweit das meist genutzte Passwort!

Passwörter sicher gestalten

Ihr Passwort ist der Name Ihres Partners oder Ihres Haustiers? Kombiniert mit dem aktuellen Kalenderjahr – das langt doch, oder? Schließlich sind nach sicherheitsrechtlichen Aspekten geforderte Passwörter einfach zu kompliziert?! Nun das muss nicht sein, kombinieren Sie doch 2 Passwörter, die Sie schon haben. Einfache Passwörter wie zum Beispiel „abc123“ oder „Stefan“ können durch leichte technische Hilfsmittel sofort geknackt werden. Ein sicheres Passwort hat mindestens 8 am besten 10 Zeichen, enthält Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen. Checken Sie das mal zum Beispiel unter checkdeinpasswort.de. Ein individueller Merksatz erleichtert Ihnen das Merken Ihres Passworts: D4.SfD2014!. Das kann ich mir mit „Der 4. Stern für Deutschland 2014!“ ganz leicht merken. Bitte verwenden Sie das genannte Passwort, da es hier kommuniziert wurde, explizit nicht mehr!

Nicht seltener in der Praxis anzutreffen: Passwörter auf Post-it Klebern unter der Tastatur oder direkt am Bildschirm angebracht. Damit ist der Schutz des Passwortes gleich wieder aufgehoben. Hacker müssen sich heutzutage immer noch nicht anstrengen. Einfache Passwörter und Post-its in direkter Nähe zum PC – wozu denn ein Passwort knacken? Das ist so einfach wie der Schlüssel unter der Fußmatte vor der Haustüre.

Wie ist das möglich, wenn 92% der Deutschen besorgt um ihre Datensicherheit sind? Und dazu noch bei fortlaufender Digitalisierung, denn die bedeutet schlicht und ergreifend: wir bieten mehr und mehr Angriffsfläche. Regelmäßige Updates Ihres Betriebssystems, Firewalls und Virenscanner sind wichtig, die sollten genau so fit bleiben, wie die potentiellen Angreifer; schließen Sie Ihre Sicherheitslücken!

Mit welchen persönlichen Daten gehe ich am vorsichtigsten um?

Sensible Daten sind Kreditkarten-, Pass- und Sozialversicherungsnummer. Denken Sie aber weiter – an Ihre medizinischen oder Finanzdaten und den ganz normalen Alltag, Daten wie beispielweise wann Sie ins Fitness Studio gehen. Beobachten Sie einmal Ihre unabhängigen Tätigkeiten im Netz von verschiedenen Geräten, dann wird klar warum Rabattkarten, facebook und die Google Suche in Ihr Freiheitsrecht eingreifen. Überprüfen Sie die Datenschutzeinstellungen Ihres Smartphones, denn Sie geben mehr Preis von sich als Sie glauben.

Ganze Internetkonzerne sammeln Nutzerdaten, sie leben vom Datenhandel und das nicht schlecht. Der durchschnittliche Internetnutzer könnte einem Unternehmen wie Google zwischen 500 und 1000 Euro im Jahr wert sein; abhängig ist dieser Wert natürlich von der Qualität der vorliegenden Daten1. Jemand mit schlechten Absichten kann solche Informationen über Sie noch ganz anders missbrauchen.

„Ich habe nichts zu verbergen“ – ja, denn schließlich senden Sie keine Kontodaten über Whats app. Aber wenn Sie nichts zu verbergen haben, würden Sie der Polizei oder Ihrem Chef erlauben, Überwachungskameras überall bei Ihnen zu Hause zu installieren? Es geht um Ihre Privatsphäre, Ihren eigenen Privatbereich gilt es zu schützen, nicht um das Verstecken von peinlichem oder illegalem Verhalten. Es geht darum nicht sprichwörtlich nackt im Netz zustehen.

Datenschutz ist ein Grundrecht des Menschen und genauso wie die Redefreiheit einer der Bausteine der Demokratie. Sie müssen Datenschutz als Ihren Freiheitswert messen lassen!

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